
Dresden. Aufgrund veralteter Technik kam es schon am 20. November zu einer kritischen Situation im Ausstellungsbereich des Stadtmuseums im Landhaus an der Wilsdruffer Straße. Bekannt wurde das erst jetzt aufgrund einer Eilvorlage von Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne).
Brandgeruch im Landhaus
Mittags nahmen Besucher damals einen Brandgeruch wahr. „Nach Prüfung durch einen Museumstechniker wurden an den Beleuchtungsanlagen verschmorte Leitungen und infolge von Hitzeeinwirkung beschädigte Leuchtenfassungen vorgefunden“, so Bürgermeister Kühn in der Vorlage für den Stadtrat.
Die Leuchten wurden außer Betrieb genommen, als Sofortmaßnahme werden zusätzliche Kontrollgänge durch das Sicherheitspersonal durchgeführt. „Jedoch besteht aufgrund der mangelhaften Beleuchtungsanlagen, überalterter Brandmeldeanlagen und ungenügender Sicherheitsbeleuchtung ein sofortiger Handlungsbedarf, um Personenschäden sowie Sachschäden zu vermeiden“, so Kühn weiter.
800.000 Euro für mehr Brandschutz
So schnell wie möglich sollen die Beleuchtungsanlagen durch LED–Systeme getauscht werden. Zudem muss eine neue Brandmeldeanlage eingebaut werden. Auch die Sicherheitsbeleuchtung im Gebäude muss erneuert werden.
Aus Sicht von Bürgermeister Kühn herrscht dringender Handlungsbedarf: „Ohne die sofortige Durchführung der Maßnahmen ist die bestimmungsgemäße Nutzung des Gebäudes nicht mehr möglich und es muss für die öffentliche Nutzung geschlossen werden.“
Dresden muss daher umgehend 800.000 Euro investieren. Allein die Brandmeldeanlage wird
400.000 Euro kosten. Um die Mindestanforderungen an die Sicherheitsbeleuchtung zu erfüllen, werden weitere 110.000 Euro benötigt.
Stadtmuseum statt Proberäume
Weil Dresden generell sparen muss, soll das Geld umgeschichtet werden. Für die Nachnutzung des ehemaligen Garderobenhauses am früheren Standort der Staatsoperette an der Pirnaer Landstraße wurden vor zwei Jahren 800.000 Euro zur Schaffung von Bandproberäumen bereitgestellt.
Hintergrund war der Großbrand im Industriegelände im Juni 2022. Tagelang kämpfte die Feuerwehr mit den meterhohen Flammen, viele Proberäume waren verwüstet. Im Nachgang erwies sich der Schaden aber als geringer als befürchtet. Die Proberäume wurden in Leuben nie errichtet, auch eine Nutzung der Operette im Asyl-Kontext wurde nicht umgesetzt.
Ob der Rat diesem Plan zustimmt, entscheidet sich Mitte Januar.