
Sächsische Zeitung, Sandro Pohl-Rahrisch,
Große Teile des alten Operettenhauses in Dresden-Leuben sind ausgebrannt und teilweise eingestürzt. Die Polizei hat die Ermittlungen vor Ort abgeschlossen.
Dresden. Erneut Alarm an der alten Operette in Leuben: Anwohner haben am Montagabend Rauch über der Brandruine gemeldet. Die Feuerwehr rückte mit 16 Einsatzkräften aus.
Die Brandbekämpfung erfolgte gezielt mit einem Strahlrohr vom Korb der Drehleiter aus. Laut Klahre sei der Schwelbrand auf das Feuer von Freitag/Samstag zurückzuführen. Verletzt wurde niemand. Für etwa 20 Minuten musste die Pirnaer Landstraße teilweise gesperrt werden. Gegen 18.45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden.
Polizeiliche Ermittlungen vor Ort in Leuben abgeschlossen
Unterdessen hat die Polizei die Ermittlungen zur Brandursache vor Ort abgeschlossen. Das teilte die Polizei am Montag mit. Ob das Feuer im alten Operettenhaus an der Pirnaer Landstraße am Freitag gelegt wurde, gaben die Ermittler zunächst aber nicht bekannt. Die Auswertung der Ergebnisse dauere noch an, hieß es. Vorerst sei die Ursache weiter unbekannt.
„Vor Ort bestätigte sich die gemeldete Lage: Aus dem hinteren Gebäudeteil trat heller Rauch aus, zudem war deutlicher Brandgeruch wahrzunehmen“, teilte Feuerwehrsprecher Michael Klahre mit.
Die Einsatzkräfte verschafften sich Zugang zum Gebäude und brachten eine Drehleiter in Stellung. Der Brandherd konnte rasch lokalisiert werden: Mehrere Holzbalken schwelten und entwickelten Rauchgase.
Die Ermittlungen beziehen eine mögliche Brandstiftung mit ein, sowohl fahrlässige als auch mutwillige, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Tatsächlich deutet einiges auf Brandstiftung hin: Videoaufnahmen eines Augenzeugen zufolge brach das Feuer im ehemaligen Operettensaal im Bereich der vorderen Sitzreihen aus. Dieser Bereich ist auch am stärksten beschädigt worden. Ein technischer Defekt gilt als eher unwahrscheinlich, da bereits seit Jahren die Medien im Haus abgeklemmt waren, wie die Stadt erst vergangene Woche mitteilte.
Das Haus an der Pirnaer Landstraße diente der Staatsoperette von 1947 bis 2016 als Spielstätte. Seither steht das Gebäude leer. In diesem Jahr wollte die Stadtverwaltung erste Vorschläge unterbreiten, wie das Haus in Zukunft wieder genutzt werden könnte.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Beitrags hieß es, es habe am Sonntagabend erneut gebrannt. Richtig ist, dass die Feuerwehr am Montagabend erneut ausrücken musste.